Erfassung der Wasserversorgung bei Bullen
Im Rahmen der Betriebszweigauswertung Bullenmast haben die Berater in 161 Betrieben zusätzlich die vorhandene Wasserversorgung der Bullen in der Mittel- und Endmast erfasst. Die Ergebnisse lassen nur Aussagen über Trends zu und sind nicht signifikant abgesichert. Grundsätzlich waren große Unterschiede zwischen den Betrieben, aber auch innerhalb der Betriebe zwischen Buchten festzustellen.
Abgefragt wurde die Art der Tränke, die Anzahl der Bullen je Tränke und der Wasserdurchfluss in Liter pro Minute, festgestellt durch Auslitern. Am stärksten war die Nuckel- bzw. Zapfentränke mit 57 % verbreitet, dem folgte die Ventiltränke mit 31 % und 12 % der Betriebe hatten verschiedene Verfahren im Einsatz. Schwimmertränken wurden hier in der Bullenmast nicht eingesetzt. Im Durchschnitt aller betrachteten Tränken entfiel auf durchschnittlich 6,1 Bullen eine Zapfentränke und auf 6,7 Bullen eine Ventiltränke. Der Wasserdurchfluss betrug bei den Zapfentränken durchschnittlich 3,5 Liter pro Minute bei maximalen Werten von 12 l / min und geringsten Werten von 0,4 l / min. Bei den vorhandenen Ventiltränken wurde ein durchschnittlicher Wasserdurchfluss von 4,1 l / min. mit Maximalwerten von 12 l / min und minimal 2 l / min. in einzelnen Buchten gemessen.
Wasser ist das preiswerteste Futtermittel. Auch wenn die Tiere den ganzen Tag Zeit haben, Wasser aufzunehmen, so sinkt bei geringem Wasserzulauf die Futteraufnahme, insbesondere bei trockeneren Maissilagen. Bei sommerlicher Hitze sollte besonders auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden. Als allgemeine Empfehlung werden ca. 3 – 4 l / min. angesehen. Somit waren die Durchflussgeschwindigkeiten in einer Reihe von Betrieben zu niedrig.
Bei einer Sortierung nach der Anzahl Bullen je Tränke wird in der Regel auch nach Gruppengrößen sortiert. Standardmäßig teilen sich fünf bis sechs Bullen (55% der Betriebe) eine Tränke. Bei der Gruppe mit neun und mehr Bullen pro Tränke handelt es sich mit durchschnittlich 11,5 Bullen pro Tränke um Großgruppen. In der Gruppe mit bis zu vier Tieren pro Tränke wurden die besten monetären und biologischen Werte erreicht.
Es ist davon auszugehen, dass die vorhandenen geringeren Ergebnisse der Gruppe mit ≥ neun Tieren gegenüber der Gruppe mit bis zu vier Tieren pro Tränke bzw. pro Bucht hinsichtlich der täglichen Zunahmen, höheren Verluste und Notschlachtungen, geringeren Direktkostenfreien Leistung weniger auf die Tränke als auf die Großgruppe zurückzuführen ist.
Durch höhere Verluste und Notschlachtungen, bedingt durch mehr Unruhe und Rangeleien, möglicherweise bei höherem Platzangebot, wird das Ergebnis negativ beeinflusst. Zusätzlich kommt hinzu, dass die Gruppen zumeist komplett verkauft werden, so dass die Gewichte des Einzeltieres nicht immer optimal sind. Bei kleinen Gruppen kann hier individueller vermarktet werden.
Grundsätzlich sind weniger Bullen pro Tränke positiv zu sehen. Teilweise waren die Landwirte selbst überrascht, wie gering der Wasserfluss bzw. der Wasserdruck war. Die Anbringung der Tränken muss zusätzlich so sein, dass die Tiere auch problemlos an die Tränken bzw. das Wasser gelangen können. Regelmäßige Kontrollen sind somit unerlässlich. Die „Wasserqualität“ ist ein weiteres Thema.
|
Anzahl Bulle / Tränke (Mittel-Endmast) |
||||
---|---|---|---|---|---|
Merkmal |
Einheit |
bis 4 |
5-6 |
7 - 8 |
≥9 |
Anzahl Betriebe |
Stück |
23 |
89 |
31 |
18 |
Erzeugte Tiere |
Stück |
105 |
112 |
171 |
289 |
Ø Anzahl Bullen / Tränke |
Stück |
3,9 |
5,7 |
7,7 |
11,5 |
ØWasserdurchfluss* |
l / Minute |
3,4 |
3,2 |
4,5 |
4,6 |
Tageszunahmen |
g |
1245 |
1170 |
1168 |
1170 |
Verluste / Notschlachtungen |
% |
6,82 |
6,77 |
6,22 |
10,56 |
Futterkosten / kg Zuwachs |
Cent |
95 |
101 |
102 |
104 |
* Angabe nicht bei allen Betrieben vorhanden
Kontakte
Dirk Albers
Fachreferent Rinderzucht und Rinderhaltung
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